Ist ein Loch mit nix drum rum noch ein Loch?

Das habe ich mich die Tage oft gefragt. Seit meinem letzten Bericht sind die Wochen nur so dahingegeflogen, es bleiben mir noch 71 Tage bis zum 100k an den Bieler Lauftagen und es lief einfach nur – gar nicht.

Brooks Launch, Thunersee, Niesen Brooks Launch, Thunersee, Niesen

„Alles Scheisse, deine Emma“ wie mein Bruder früher immer zu sagen pflegte.

Aber num mal der Reihe nach: kaum hatte ich Anfang März eine recht gute Form mit einer neuen 10k-Bestzeit gefeiert und endlich wider spürbar leichter Laufen konnte legte mich eine langwierige Erkältung für fast zwei Wochen lahm. Ein paar Tage Fieber wären mir lieber gewesen als dieses ewige vor sich hin siechen, schniefen, schneuzen… Ich lief also nur zweimal, knapp 12-15k bevor ich am ersten schönen Samstag, dem 19. am Kerzerslauf teilnahm. Noch nicht voll genesen, aber was solls…

Kerzerslauf

Es war warm, nein, zu warm für mich. Zwei Tage vorher war’s morgens noch frostig, und obwohl ich mir nichts vorgenommen hatte, ich wollte nur durchlaufen, packte mich am Start der Ehrgeiz und ich lief zu schnell los. Den Puls im Hals oben drosselte ich das Tempo, nervte mich aber schon bald ab all dem Hecheln und Keuchen meiner Mitläufer. Also, Stöpsel rein, Musik an auf 170bpm und weiter tänzeln und lächeln so gut es geht. Im Ziel war ich völlig fertig, ausgelaugt, leer. Ich mag keine kurzen Läufe!!! Ich labte mich dann am reichhaltigen Angebot an Früchten und Getränken. Das hat die Migros wirklich vorzüglich gelöst. Ein grosses Danke!

Was ich an positivem mitnehmen? Die kurzen Schwatze mit der warm eingepackten Jrene & Pascal, Bruno dem Sprinter kurz vor dem Start, Jacqueline am Brooks-Stand und einem völlig verschwitzten Helmut. Somit fand dieser sonst nicht so erfreuliche Lauf ein versöhnliches Ende. (Ich sag jetzt nicht, dass ich danach ungeduscht nach Hause fuhr, den Stall misten und die Pferde fütterte, dann duschte. Nur um pünktlich um 5 in der Rollhockey-Halle stand um eine dreistunden-Schicht Pommes zu bruzzeln… Dieser Vogel war tot danach!).

Bruno'n'me Bruno’n’me

Es folgte die Osterwochoche in der ich mich gut, gesund und fit fühlte. Das hielt bis Karfreitag, Tag des langen Laufes. Bei Kilometer 25 stach mich, wie aus dem nichts ein messerscharfer Schmerz in der Halux-Heber-Sehne welcher auch mit temporeduktion und gehen nicht nachliess. Ich humpel-lief die letzten 5k nach Hause und schenkte mir die letzten 5. Kühlende Salbe, schmerzvolle selbstmassage und Shaolin-Spray liessen der Schmerz innert tagesfrist verschwinden. Keine Ahnung was es war, aber ich schonte den Fuss so gut ich konnte, lief diese Woche am Montag noch nicht (auch weil sich die Erkältung über Ostern klammheimlich in meinen Stirnhöhlen verschanzt hatte und höllische Kopfschmerzen auslösten. Neuraltherapie am dritten Auge löste alles wieder auf).

Halux Heber Halux Heber

Nun ist der letzte März, hab nur 170k gemacht, es bleiben noch 10 Wochen. Eigentlich nur 8, wenn man das Tapering abzieht und ich bin momentan enorm verunsichert. Keine Ahnung ob ich die 100k schaffen werde, weiss nicht ob ich meine Wochenkilometer erhöhen soll? Soll ich nebst meinen 3 festen Läufen noch ein, zwei lockere 5-10k machen? Weitertrainieren wie bisher und dann einfach loslaufen?? Was wenn morgen beim 35k der Schmerz zurückkommt?  Und bei allem Fragen über die 100k in Biel denke ich: Wie läuft es bei meine Kumpels von Brooks Running?

Wenn du mir einen Tip hast, schreib ihn mir bitte unten in die Kommentare, auf twitter oder fb. Egal. Herzlichen Dank und

#runhappy y’all Mario

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108 Tage bis Biel

In genau 108 Tagen um 22.00 startet mein bisher grösstes Laufabentauer. Die 100 Kilometer an den Bieler Lauftagen. Nach fünf flachen Marathons und zweien am Berg, welche ich in den vergangenen fünf Jahren absolviert hatte ist nun also Zeit für etwas, dass ich mir nie auch nur zu träumen gewagt hätte, mein erster Ultra, aber ich freue mich wie ein kleines Kind darauf.

Nun, das mit dem ersten Ultra stimmt nicht ganz. Im letzten Juni lief ich zum zweiten mal in meinem Leben um den Thunersee – das erste Mal: ganz spontan im ’85 mit 15 Jahren, einfach losgelaufen, etwa 25 Kilometer, den Rest gewandert, tagelang gelitten – Ein Ultra-Trail über 59k und 2298 Höhenmeter. Das war für mich absolut der Hammer. Super Wetter, alles klappte wie am Schnürchen. Wenn ich nicht mehr laufen mochte, ging ich einige Minuten, dann lief es von alleine wieder los. Ich konnte wirklich (fast) jede Minute geniessen, #runhappy in Reinkultur.

#lakethuntrail Thunersee

#lakethuntrail Thunersee


Als ich ein paar Tage später die Karte dieses Laufes anschaute konnte ich es gar nicht glauben, dass ich das geschafft hatte – ihr kennt das auch, oder? – gefolgt von Gedanken an weitere Herausforderungen. Was könnte ich sonst noch machen? Ich dachte an den Eiger Ultra Trail und die 100k von Biel und einige andere Ultra Läufe. Doch im September stand ja noch der Jungfraumarthon auf dem Plan und fünf Wochen später lief ich zum Saisonabschluss den wunderschönen Amsterdam-Marathon.

Was danach folgte war ein tiefes, schwarzes Loch. Ich konnte mich bis ende Jahr kaum mehr zum Laufen motivieren, kam nicht mehr vom Fleck, brach dauernd die Longruns ab, hatte viele Kinkerlitzchen und auch neben dem Laufen lief es bis Ende des Jahre alles ausser gut. Drei Marathons und ein Ultra in einem Jahr waren wohl einfach zuviel für mich.

Im Dezember besuchte ich dann den Brooks Hauptsitz in Bern und sprach lange mit Jaqueline Müller über Laufen, Gott und die Welt. Dabei fragte ich nach von Brooks gesponserten Läufen in der Schweiz. Die Liste war recht kurz und begann mit – ihr erratet es bereits – die 100k in Biel. So meldete ich mich noch an Ort und Stelle für diese unmenschliche Distanz an um einen Tag später die positive Auslosungsmail vom Eiger Ultra Trail im Kasten zu haben wo ich mich um einen Startplatz zum k51 beworben hatte.

Da hatte ich nun meine Ziele für heuer schleunigst definiert und siehe da, die Motivation kam fast sofort wieder zurück und als ich kürzlich einen 35k Longrun mehr mit dem Kopf als mit den Beinen lief, weil letztere ihren Dienst nach 10k verweigerten, glaube ich langsam aber sicher wieder an mich. Sicherlich hat auch der für mich durchaus erfreuliche Strongmanrun im Jäner geholfen mich wieder besser fokussieren zu können. Oder besser gesagt, ich kann wieder mit Freude laufen, lächen und tänzeln, #runhappy again.

Und nun sitz ich hier, schreibe, freue mich auf was kommen mag in diesem noch jungen Jahr, auf die langen Läufe, die harten Intervalle. Informiert über 100k Läufe habe ich mich nicht gross, werde ich wohl auch nicht. Ich möchte mich so frei wie möglich auf diesen, meinen Ultra vorbereiten. Alles bisher gelesene hat mich mehr verunsichert als umgekehrt. Ich werde wohl wie auf einen Marathon trainieren (wie immer nach Greif), vielleicht zwei, drei Läufe über 42 machen, drei Trainings die Woche und den Rest mit dem Kopf ergrinden, durchstieren. Und als Zückerchen für mich laufen auch zwei Kumpels aus der Brooks-Staff mit, welche ich am Strongmarun kennen lernen durfte. Ihr könnt ihren ersten Bericht  hier lesen, weitere sollen folgen.

Wie sehen deine Pläne für dieses Jahr aus oder hast du mir den ultimativen Ultra-Tipp? Her damit, biiitee!

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Varianten zur #NoPlankNoPain Challenge

Nein, ich gebe keine genauen Anleitungen.

Ja, das sollte Hochdeutsch sein, in seiner schweizerischsten Ausprägung.

Nein, ich übernehme keine Haftung für irgendwelche unerwünschten Nebenwirkungen.

Ja, ich habe das Video quick’n’dirty produziert: one take, no overdubs.

Nein, kein zweiter Versuch. (Ok, die 100 Räusperer hab ich rausgeschnitten. Hab ich alle?)

Ja, es gibt genauere Angaben zur #NoPlankNoPain Challenege. Und zwar hier: laeuft.de

Nein, du musst nichts kommentieren, auch meinen Dialekt nicht, aber ich würde mich sehr darüber freuen.

Und ja, du sollst jetzt planken gehen! Varianten hast du jetzt genug.


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