19Sep2015

Marathon der Premieren – Jungfraumarathon 2015

Berge!


Meine zweite Teilnahme am Jungfraumarathon war geprägt von einigen Premieren. Erstens hatte ich im Vorfeld ein komisches Gefühl wie noch nie, lief das erste mal von Kopf bis Fuss in Brooks, den gewählten Schuh trug ich vor dem Start meines zweiten Marathons dieser Saison gerade mal einige Kilometer… Was dabei rauskam liest du auf den folgenden Zeilen.


Das komische Gefühl


In der Vorbereitung lief eigentlich alles bestens. Ich konnte alle Trainings (nur 3 wöchentlich) bestreiten, war nie verletzt, fühlte mich gut. Aber eben nur eigentlich: die rechte Hüfte machte sich ab und zu bemerkbar, die Steissbeinprellung vom Strongmanrun störte ab und zu. Alles nicht schlimm und die zwei Osteo-Behandlungen in der letzen Vorbereitungswoche halfen viel.


Dazu kam, dass ich in den letzten 6 Wochen zwei der 35k Läufe abkürzen musste auf je etwa 17k. Ja auch nicht schlimm, für sich alleine genommen. Trotzdem fühlte ich mich am Vortag vor dem Jungfraumarathon komisch, schlecht vorbereitet, nicht ganz fit. Vor anderen Marathons überwog die Vorfreude, diesmal ganz und gar nicht.

Brooks gear

Brooks gear



Von Kopf bis Fuss in Brooks


Ok, stimmt nur fast. Meistens trage ich Schuhe und Kleider von Brooks, nur bei den Socken vertraute ich bis kürzlich auf Falke und war auch immer sehr zufrieden. Als ich aber die pinken Socken im Testpacket sah wusste ich, dass ich die tragen würde. Dazu die Wadenwärmer, Sherpa Shorts, ein Singlet das ich am Strongmanrun erstanden hatte, das obligate Brooks-Buff und dazu die neuen Puregrit 4.
So reiste ich am Samstag 12.9. per Bahn nach Interlaken, eine kurze Fahrt von 45 Minuten, zog mich in der Garderobe um und trank immer wieder einen Schluck meines nach Iki Feil mit Salz und Chilli verfeinerten Sportdrink. Kurz vor dem Start noch einen doppelten Espresso und der x-te Gang zum Freiluft-Pissoir.

Blick vom Startgelände Richtung Jungfrau

Blick vom Startgelände Richtung Jungfrau



9.00 Start und ich fühlte mich schlagartig gut, lief aber kontrolliert los, wollte die ebenen Kilometer in 5:25 laufen, orientierte mich am Pacemaker der 5 ½ Stunden laufen würde, genoss die Stimmumg und lief einfach #runhappy. Ich hielt die Pace gut, der Pacemaker schwächelte und nach 7 oder 8 Kilometer war er dann hinter mir. Kurz darauf plagte mich das erste mal Seitenstechen, nicht stark, aber störend, es wurde heiss und meine Laune mieser. Ich versuchte mich mit Musik abzulenken, was nur zum Teil gelang, ich nervte mich ab den Steel-Bands und Gugge-Musige (Faschings-Musikanten). Wenigstens war mit den Füssen aka Schuhen alles in Ordnung.

In Lauterbrunnen bei Kilometer 20

In Lauterbrunnen bei Kilometer 20



Nur 17,5 Kilometer


lief ich den Brooks Puregrit 4 bevor er mit auf die kleine Scheidegg durfte. Auch so eine Premiere. Mindestens einen langen Lauf vor einem Ernstkampf machte ich bis jetzt mit jedem Wettkampfschuh. Heuer fehlte die Zeit und nach mittlerweile 18 Paar Brooks habe ich schon ein richtiges „Urvertrauen“ im meine Brooks.


Meine Entscheidung war perfekt: weder Blasen noch müde Füsse. Die Puregrit 4 in Kombination mit meinen Pink-Glückssocken hat sich bis ins Ziel bewährt. Nur war ich noch nicht im Ziel, sondern plagte mich bis zum Kilometer 25 immer wieder mit Seitenstechen, die Hüfte muckte auch auf und ich hatte auch schon DNF-Gedanken. Mir schien alles Sinnlos, wollte aufgeben. Und wieder nicht. Ich schrieb das „Rennen“ ab und besann mich dem Motto von Brooks: #runhappy und meinem eigenen: Lächle und tänzle!

Nach dem ersten steilen Anstieg

Nach dem ersten steilen Anstieg



Nun, bei 25k ist das Flachstück vorüber und es der eigentliche Anstieg mit einem brutalen 3-kilometer Stück hoch nach Wengen. Ich nutzte die Gehpause um mit meiner Frau zu telefonieren und weil das so gut tat rief ich meine Söhne gleich auch noch an. Irgendwie hatte es in mir beschlossen einen „Genusslauf“ daraus zu machen und es zu geniessen. So sprach ich mit einigen Mitläufer, einige die ich kannte andere die dort kennen lernte, sog die herrliche Alpenluft ein. Ich plauderte, lief, ging wieder ein Stück und hielt immer wieder an um ein Foto der atemberaubenden Kulisse zu schiessen oder ein kurzes Video aufzunehemen. So vergingen die Kilometer, ich fühlte mich langsam wieder besser und die Kilometer zwischen 35 und 40, alles Enge und steile Stellen konnte ich plötzlich wieder aufdrehen und noch etwas Gas geben. Ich überholte massenwise die keuchenden Läufer und strahlte wie ein Marienkäfer :)

Kurz vor Kilometer 40, am höchsten Punkt. #runhappy :)

Kurz vor Kilometer 40, am höchsten Punkt



Von da an ging es noch Rund 2 Kilometer bergab ins Ziel. Ich hatte nur noch Gänsehaut und ein breites Grinsen im Gesicht, war dann überglücklich das Ziel doch noch erreicht zu haben und konnte es nicht glauben, dass ich mit 5:24:06 sogar mehr als 2 Minuten schneller war als im letzen Jahr.


Keine Ahnung wie ich dies Geschafft hatte. Ich glaube es war einzig und allein, dass ich mich nicht mehr um das Resultat kümmerte und einfach nur noch zum Vergnügen witerlief, dies löste die Spannungen und den Krampf im Kopf und Körper.
Ach ja, dass es schon mein zweiter Marathon in diesem Jahr war, spielte keine Rolle. Und ob der Jungfraumarathon Einfluss auf den Amsterdam Marathon am 18.10., also nur 5 Wochen nach diesem hier, haben wird… ich bin sehr gespannt und werde wieder hier berichten. In dem Sinne

#runhappy forever

 

Eiger und Mönch

Eiger und Mönch

Alle Bilder vom Jungfraumarathon findest du hier auf flickr.com



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